Erste Bodenproben auf den Praxisbetrieben durch Hans Unterfrauner

Wenn es um Bodenuntersuchungen geht, dann ist Hans Unterfrauner gefragt. Sein technisches Büro gilt als eines der rennomiertesten seiner Art im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Es war deshalb naheliegend, Hans auch für die Bodenuntersuchungen im Rahmen des Arbeitspakets “Boden” der Operationellen Gruppe zu engagieren.

Zu Beginn und am Ende der dreijährigen Projektlaufzeit werden auf den Praxisbetrieben und den beiden Versuchsanstalten Zinsenhof und Wies jeweils an den gleichen Punkten Bodenproben entnommen und analysiert. Auf diese Weise sollen mögliche Veränderungen durch bestimmte Bewirtschaftungsweisen ermittelt werden. Inwieweit diese Veränderungen bereits nach weniger als drei Jahren signifikant ausfallen werden, bleibt abzuwarten.

Hans Unterfrauner arbeitet mit seinem Büro nach dem genormten Verfahren der Fraktionierten Analyse. Dabei wird der Boden möglichst ganzheitlich betrachtet, um nicht nur eine Momentaufnahme der wasserlöslichen Nährstoffe, sondern auch ein breites Bild der austauschbaren und nachlieferbaren Nährstoffe zu erhalten. Auf diese Weise können auch die Nährstoffgleichgewichte im Boden bewertet und sehr fundierte Handlungsempfehlungen abgegeben werden.

Die wichtigste Regel bei der Entnahme von Bodenproben: Nie verschiedene Bodenqualitäten miteinander vermischen. Wenn auf einem Schlag/Beet mehrere Bodenformen (Bodentypen) vorkommen sollten, müssen diese getrennt beprobt werden. Ansonsten bekommt man von der „Mischprobe“ ein „Mischergebnis“ und die abgeleiteten Maßnahmen passen letztendlich zu keiner der Teilflächen.
— Hans Unterfrauner

Vor der Probennahme muss die Fläche daher sondiert werden; z.B. mithilfe eines sog. “Pürckhauers” (ein spezieller Erdbohrstock). Erst dann wird mit dem Drehbohrer aus der als „ausreichend einheitlich“ ermittelten Teilfläche eine Mischprobe entnommen.

Welche Feldparameter wurden erhoben?

  • Koordinaten der Probenahmeflächen (Mittelpunkt)

  • Ansprache Pürckhauer-Bohrkerne (Tiefenstufen)

  • pH in Wasser

  • pH in Neutralsalz (KCl)

  • Carbonatgehalt

  • Bodenkundliche Auffälligkeiten (z.B. Textursprünge)

Fotos: TB Unterfrauner

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Bodenaufbau in der Marktgärtnerei: Welche Werkzeuge haben wir in der Praxis?

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1. Projektmeeting der Arbeitsgruppe "Boden": Planung der Praxisversuche