Zwischenfrüchte in der Marktgärtnerei: Wellness für den Boden

Zwischenfrüchte als Wellness-Kur für den Boden: Die Kombination aus intensiver Durchwurzelung und organischer Masse wirken wie ein Booster für die Bodenbiologie und beschleunigen damit den Bodenaufbau. Foto: Johannes Pelleter

Ziel: Bodengesundheit

Wie in allen Disziplinen der regenerativen Landwirtschaft gehört auch in der Marktgärtnerei die Bodengesundheit und der Bodenaufbau zu den wichtigsten Säulen des Systems. Dabei gelten drei Grundprinzipien als Leitlinie in der Bewirtschaftung:

  • Minimale Bodenbearbeitung

  • (Möglichst) dauerhafte Durchwurzelung

  • (Möglichst) dauerhafte Bodenbedeckung

Die Reduktion der Bodenbearbeitung auf die absolut notwendigen Bearbeitungsschritte und auf die geringstmögliche Bearbeitungstiefe und -intensität sollte unabhängig von der Maschinenausstattung allen Entscheidungen als Zielvorgabe zugrunde liegen. Nicht immer ist das in der täglichen Praxis so einfach - und gerade deshalb ist es nötig, sich immer wieder aufs Neue herauszufordern, diesem Ziel stetig näher zu kommen. Gleiches gilt auch für die anderen beiden Prinzipien und darauf wollen wir in diesem Beitrag etwas näher eingehen.

Grundlage des Blog-Beitrags ist ein Workshop mit Urs Mauk, Berater für regenerativen Gemüsebau, zum Thema Boden und Bodenbearbeitung in der Marktgärtnerei am 22.11.2023 für die Praxisbetriebe der Operationellen Gruppe Marktgärtnerei.

Der Blick in den Boden gehört zu den wichtigsten Aufgaben in der regenerativen Landwirtschaft. Foto: Johannes Pelleter

Urs Mauk hat sich auf Beratung zu den Themen der regenerativen Landwirtschaft, mit Schwerpunkt Boden, spezialisiert. Foto: Johannes Pelleter

Aus Sicht des Bodenaufbaus ist nicht primär der oberirdische Teil der Pflanzen, sondern vor allem der Wurzelbereich entscheidend. Foto: Johannes Pelleter

Liquid Carbon Pathway: Der Schlüssel für so ziemlich alles im Boden

In der Natur funktioniert nichts ohne Photosynthese. Und auch in der Landwirtschaft dreht sich alles um den genialen Mechanismus der Pflanzen, bei dem sie unter Nutzung von Sonnenenergie aus Kohlenstoffdioxid und Wasser zwei essentielle Stoffe herstellen: Sauerstoff und Energie (Glucose). Diese Energie benötigt die Pflanze für ihr eigenes Wachstum - und: für die Ernährung des Bodenlebens.

Manche Experten gehen davon aus, dass Pflanzen sogar mehr als die Hälfte der produzierten Energie in Form von flüssigen Kohlenstoff-Ausscheidungen über die Wurzeln an die Mikrobiologie im Boden abgeben. Sie investieren also ihre eigene Arbeitsleistung in ihren Lebensraum und ihre Verbündeten, um im Gegenzug lebensnotwendige Nährstoffe zu erhalten.

Die australische Bodenforscherin Dr. Christine Jones prägte für dieses Phänomen den Begriff “Liquid Carbon Pathway” und beschreibt damit einen der wichtigsten Prozesse, den wir als Landwirt:innen und Marktgärtner:innen verstehen müssen, um Böden zu regenerieren und langfristig erfolgreich wirtschaften zu können.

Die Pflanzenwurzel ist der wichtigste Player im System Boden und der Motor, der sie antreibt, ist die Photosynthese. Unser stärkster Hebel liegt also in der Förderung der Photosyntheseleistung.
— Urs Mauk

Die Macht der Zwischenfrüchte

Das wohl wirkungsvollste Werkzeug zur Förderung der Photosyntheseleistung und zur Steigerung des Kohlenstoffeintrags im Boden sind Zwischenfrüchte. Der Begriff bringt bereits zum Ausdruck, dass sie in der Fruchtfolge eben “zwischen” zwei Hauptkulturen angebaut werden und so kürzere oder längere Anbaupausen überbrücken. In dieser Zeit wird der Boden durch die besonders stark wurzelnden Pflanzen einer geeigneten Zwischenfruchtmischung gelockert, stabilisiert und mit Wurzelausscheidungen belebt. Eine Maßnahme, die innerhalb kurzer Zeit sichtbare Verbesserungen der Bodenstruktur bewirkt, weil die intensive Durchwurzelung in Kombination mit der natürlichen Bodenbedeckung wie ein Booster für die Mikrobiologie im Boden wirkt. Nach dem flachen Einarbeiten der Begrünung werden zudem oftmals beträchtliche Nährstoffmengen für die Folgekultur verfügbar, die sonst anderweitig zugeführt werden müssten.

Die Integration von Begrünungen in die Fruchtfolge kann allerdings gerade in der Marktgärtnerei eine gewisse Herausforderung darstellen. Zu begrenzt ist oftmals die Anbaufläche und zu kurz die Zeiträume zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kulturen. Doch auch in dem besonderen Setting der Marktgärtnerei gibt es gute Möglichkeiten, die Potenziale von Zwischenfrüchten für den eigenen Boden zu nutzen.

Zunächst jedoch noch einige Worte zu zwei wichtigen Aspekten, die man über Zwischenfrüchte wissen sollte:

  • Mischungen vs. einzelne Pflanzenarten: Um die optimale Wirkung einer Zwischenfrucht zu erzielen, wird generell der Anbau von Mischungen mehrerer - idealerweise zumindest acht verschiedener - Pflanzenarten empfohlen. Auf diese Weisen können die Vorteile mehrerer Pflanzenarten kombiniert und das Ausfallsrisiko einzelner Arten kompensiert werden.

  • Abfrostende vs. winterharte Begrünungen: Die unzähligen Zwischenfruchtmischungen am Markt lassen sich grob in abfrostende und winterharte Begrünungen unterteilen. Sie unterschieden sich durch die Frosthärte der Pflanzenarten in der Mischung. Die positiven Auswirkungen der Zwischenfrucht auf Bodenleben und Bodenstruktur sind bei winterharten Begrünungen grundsätzlich größer, weil die Pflanzen den Boden dabei auch über den Winter durchwurzeln und mit wertvollen Photosyntheseprodukten versorgen können. Auch die unkrautunterdrückende Wirkung ist bei winterharten Begrünungen deutlich stärker als bei abfrostenden Mischungen. In manchen Fällen kann ein frostbedingtes Absterben der Begrünung allerdings durchaus hilfreich sein - wenn beispielsweise die maschinelle Ausstattung zum Zerkleinern und Einarbeiten einer möglicherweise meterhohen lebenden Zwischenfruchtmischung nicht ausreicht oder man die entsprechende Fläche bereits zeitig im Frühjahr nutzen muss, sodass ein rechtzeitiges Beseitigen einer winterharten Begrünung unter Umständen nicht mehr möglich wäre.

Begrünungen tun nicht nur dem Boden gut, sie sind oftmals auch eine Freude fürs Auge der Landwirt:innen und Gärtner:innen. Foto: Johannes Pelleter

Praxisbeispiele für Begrünungen in der Marktgärtnerei

Wie könnten Begrünungen also konkret in der Fruchtfolge einer Marktgärtnerei Platz finden? Im Rahmen des Workshops mit Urs Mauk am 22.11.2023 haben die Praxisbetriebe der Operationelle Gruppe berichtet, wann und wie sie Zwischenfrüchte in ihren Betrieben einsetzen. Hier ein Einblick:

Wick-Roggen als Vorkultur für Kohlgewächse

Bei Jürgen Summerer von der Marktgärtnerei “Beetwirtschaft” im Weinviertel Niederösterreichs ist der Anbau eines Roggen-Wicke-Gemenges als Vorkultur für seine langstehenden Kohlgewächse (Kraut, Wirsing, Grünkohl, Palmkohl) mittlerweile zum Standard geworden. So geht Jürgen dabei vor:

  1. Gesät wird die Begrünung im Oktober oder November und steht dann über den ganzen Winter auf jenen Beeten, die im darauffolgenden Frühjahr mit Kohlgewächsen bepflanzt werden.

  2. Etwa zwei bis drei Wochen vor der geplanten Pflanzung der Kohlgewächse wird die Begrünung mit dem Schlegelmulcher gemulcht. Das entstandene Mulchmaterial bleibt zum abtrocknen einen Tag liegen.

  3. Im nächsten Schritt wird flach gefräst (ca. 3 cm tief). Dabei werden die Wurzeln knapp unter der Erdoberfläche abgeschnitten. Um ein endgültiges Absterben der Pflanzen sicherzustellen, ist in den folgenden zwei bis drei Tagen Sonnenschein (und idealerweise Wind) erforderlich.

  4. Nach zwei bis drei heißen und windigen Tagen sollten alle Wurzeln abgetrocknet sein und die Beete sind bereit für den Feinschliff. Jürgen versorgt seine Kohlgewächse zusätzlich zur eingearbeiteten Zwischenfrucht noch mit Kompost und Hornspänen. Beides wird zusammen noch einmal flach (ca. 5 cm tief) mit der Fräse in den Boden eingearbeitet.

  5. Für ein optimal geformtes Pflanzbeet und eine gute Rückverdichtung erfolgt einige Tage später noch ein letzter Bearbeitungsschritt mit der Kreiselegge.

  6. Anschließend werden die Beete mit Mypex-Folie (Bändchengewebe) abgedeckt.

  7. In die vorgefertigten Löcher der Folie werden die Kohlpflanzen gesetzt.

  8. Um das Keimen von Samenunkräutern auch in den vielen kleinen nicht abgedeckten Bereichen rund um das Pflanzloch zu verhindern, wird rund um die Pflanzen noch eine Handvoll gut abgelagerter Kompost aufgetragen.

  9. Schließlich werden die Flächen mit Kulturschutznetzen abgedeckt, damit die Pflanzen vor Kohlschädlingen geschützt sind.

  10. Bis zur Ernte im Herbst bleibt die Fläche dann unverändert - es ist keine weitere Arbeit erforderlich. Selbst eine Bewässerung ist aufgrund der permanenten Abdeckung mit Folie kaum nötig. Und die Kohlerträge von diesen Flächen können sich sehen lassen.

Eine lohnenswerte Investition: Die an der Bodenfräse montierte Nachlaufwalze von Jürgen Summerer zur präzisen Tiefenführung der Fräse. Sie ermöglicht eine zentimetergenaue Einstellung der Arbeitstiefe und damit ein optimales Ergebnis beim flachen Schälen einer Begrünung. Foto: Johannes Pelleter

Oder umgekehrt: Was tun nach der Krauternte?

Besonders bei Gemüsekulturen, die bis spät in den Herbst auf den Beeten stehen bleiben, ist die Etablierung einer Begrünung nicht mehr ganz einfach. Die meisten Gründüngungspflanzen können sich zu diesem späten Zeitpunkt nicht mehr gut genug entwickeln und der Nutzen für den Boden ist nur mehr sehr gering - im Gegenteil, das Risiko einer Verunkrautung über den Winter ist umso größer. Was kann man also bei derartig spät geernteten Beeten noch für den Boden tun?

Roggen. Er keimt auch noch bis spät in den Oktober und November, ab einer Temperatur von 1° Celsius. Ein weiterer Vorteil: Die Saat muss nicht unter die Erde gebracht werden, sondern keimt auch an der Erdoberfläche. Nach der Ernte können Krautstrünke o.ä. also einfach im Boden belassen und die Roggensamen flächig darüber gestreut werden. Einzige Herausforderung ist das Beseitigen des Roggens im Frühjahr. Optimalerweise wird dazu die Milchreife abgewartet (in der Regel im Juni) und der Roggen dann niedergewalzt oder geschlegelt. Das Walzen funktioniert bspw. mit Kreiselegge oder Fräse ohne angetriebener Zapfwelle oder alternativ auch einfach mit einem an zwei Schnüren gehaltenen Brett, mit dem man den Roggen unter Einsatz des eigenen Körpergewichts niederdrückt. Anschließend die Fläche für vier Wochen mit Siloplane oder Bändchengewebe abdecken und dann das übriggebliebene Material in die Wege rechen.

Droht der Boden im Frühjahr aufgrund geringer Niederschläge zu stark abzutrocknen, muss der Roggen frühzeitig umgebrochen werden, um nicht noch mehr Wasser zu entziehen und noch ausreichend Restfeuchtigkeit für die Folgekultur im Boden zu belassen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Roggen noch zu wüchsig und würde sich nach dem Walzen wieder aufrichten. Daher müssen die Wurzeln hier mechanisch mittels flachem Fräsen abgeschnitten werden und an der Sonne abtrocknen.

Untersaaten zur rechtzeitigen Etablierung einer Zwischenfrucht

In der Marktgärtnerei Krautwerk in Niederösterreich macht man sich das Prinzip der Untersaat zu Nutze, um auch Flächen zu begrünen, auf denen sonst aufgrund der späten Ernte keine Zwischenfrucht mehr anwachsen würde. So wird hier bspw. im Winterlauch nach dem letzten Hackdurchgang im September eine winterharte Begrünung (z.B. Wick-Roggen) in die stehende Kultur eingesät. Der Porree wird sukzessive bis spät in den Herbst hinein abgeerntet, die Begrünung ist dann aber schon längst etabliert und sorgt so für eine Durchwurzelung und Bedeckung des Bodens über den Winter.

Waldstaudenroggen bei Klaus Schmid in der Marktgärtnerei “Klauserei”, auf 75 cm breiten Beeten vierreihig gesät mit dem JANG Seeder. Der Bestand wird Ende Mai bzw. Anfang Juni mithilfe einer Broadfork ohne Zinken (oder alternativ mit einem Brett) niedergedrückt und dann für vier Wochen mit Silofolie abgedeckt. Anschließend werden direkt in die entstehende Mulchschicht langstehende Kulturen wie Zucchini oder Kohlgewächse gepflanzt. Fotos: Johannes Pelleter & Klaus Schmid

 

Und was, wenn Beete bereits im zeitigen Frühjahr gebraucht werden?

Wenn eine Begrünung auf Flächen etabliert werden soll, die bereits im zeitigen Frühjahr für die ersten Freilandsätze gebraucht werden, sollte dafür auf abfrostende Zwischenfruchtmischungen zurückgegriffen werden. Sie sterben idealerweise über die Wintermonate ab und erleichtern damit die Einarbeitung des übrigen Materials im zeitigen Frühjahr.

Die Voraussetzung für ein zuverlässiges Absterben bei den ersten stärkeren Frösten ist eine bereits fortgeschrittene Entwicklung der Begrünungspflanzen. Zu junge Pflanzen überdauern die oft viel zu milden Winter meist unbeschadet und wachsen dann im Frühjahr unbeirrt weiter. In diesem Fall empfiehlt es sich deshalb, die entsprechende Fläche im Herbst etwas früher zu räumen, um der Begrünung noch ausreichend Wachstumszeit bis zum ersten Frost zu geben.

Ein häufiges “Problem” bei abfrostenden Begrünungen ist die Spätverunkrautung durch Wildkräuter (Franzosenkraut, Ehrenpreis, Vogelmiere usw.), die sich an den wärmeren Tagen des Winters in der abgestorbenen Begrünung etablieren können. Diese Wildpflanzen bewirken damit eine natürliche Begrünung, bedecken den Boden und sorgen für eine lebendige Durchwurzelung. Zwar handelt es sich dabei meist um wenig konkurrenzstarke Beikräuter, dennoch muss die Fläche vor der geplanten Hauptkultur dann im Frühjahr in irgendeiner Weise bearbeitet und frei geräumt werden. Sobald die wärmeren Monate kommen, reduzieren sich oben genannte Wildkräuter interessanterweise meist von selbst.

Was man vor den frühen Freilandsätzen nicht tun sollte

Roggen bzw. Wick-Roggen. Bei allen Vorteilen dieser beiden Gründüngungspflanzen haben sie einen großen Nachteil: vor Ende Mai ist es fast unmöglich, sie nachhaltig abzutöten. Deshalb sollten derartige Zwischenfrüchte nur auf Beete gesät werden, die dann erst für die späten Freilandsätze gebraucht werden.

Ein später Zucchini-Satz wäre eine geeignete Hauptkultur zur richtigen Zeit für Zwischenfrüchte wie Roggen oder Wick-Roggen. Vor früheren Freilandkulturen sind wüchsige Begrünungspflanzen wie Roggen oder Wicke eher nicht geeignet, weil sie zu dieser Zeit nur schwer gänzlich beseitigt werden können. Foto: Johannes Pelleter

Allgemeine Praxistipps zum Umgang mit Begrünungen

Abschließend seien noch einige generelle Tipps für ein optimales Begrünungsmanagement erwähnt, die im Zuge des Workshops mit Urs Mauk gemeinsam mit den Praxisbetrieben gesammelt wurden:

  • Tiefenlockerung mit Zwischenfrüchten: Wenn auf einer Fläche ein besonderer Bedarf zur Tiefenlockerung besteht, kann der größte Effekt erzielt werden, wenn zunächst eine mechanische Lockerung mittels Broadfork o.ä. erfolgt und unmittelbar danach eine tiefwurzelnde Begrünung eingesät wird, die dann die entstandenen Risse im Boden mit ihren Wurzeln stabilisiert.

  • Mechanisches Entfernen von Zwischenfrüchten: Wann immer eine Begrünung beseitigt werden muss, gelten zwei einfache Regeln:

    • vor dem Unterschneiden der Wurzeln möglichst viel oberirdische Grünmasse an den Pflanzen belassen, damit diese noch viel Wasser saugt und die Wurzeln möglichst schnell abtrocknen (deshalb Schlegelmulcher, Balkenmäher oder Rasenmäher möglichst hoch einstellen)

    • dann möglichst flach unterschneiden, um nur so wenig Wurzeln wie möglich dran zu lassen und die Abtrocknen zusätzlich zu beschleunigen

  • Walzen und Abdecken mit Folie: Alternativ zum Unterschneiden der Wurzeln können Zwischenfrüchte auch durch Walzen bzw. Niederdrücken und darauf folgendes Abdecken mit Silofolie oder Bändchengewebe abgetötet werden (dazu sollte man zumindest 3-4 Wochen einplanen). Achtung: das funktioniert bei stark wüchsigen Begrünungen (bspw. Roggen, Wicke) erst ab dem Zeitpunkt der Blüte und kann auch hier machmal ein neuerliches Aufwachsen der Pflanzen zur Folge haben.

  • Die Wirkung von Frost beim Walzen: Der Effekt des Walzens bzw. Niederdrückens kann bei Bedarf verstärkt werden, indem der Eingriff bei Frost durchgeführt wird. Im gefrorenen Zustand werden die Pflanzen auf diese Weise ohne weiteres Zutun nicht nur bodennah gebracht sondern zugleich etwas zerkleinert.

  • Abfrostende Begrünungen als Mulch nutzen: Werden nicht-winterharte Begrünungsmischungen eingesetzt, lässt sich die Verrottungsgeschwindigkeit verlangsamen, indem die abgestorbene Pflanzenmasse gemäht statt geschlegelt wird. Auf diese Weise bleibt die Masse länger als Mulch zu Verfügung.

 

Die Welt der Zwischenfrüchte ist groß und faszinierend. Es braucht Zeit, bis man sie Stück für Stück kennen und zu nutzen lernt. Aber es lohnt sich, denn kaum ein anderes Werkzeug wird den Boden derart schnell und nachhaltig verbessern wie es Begrünungen tun können. Und trotzdem sind Zwischenfrüchte nur ein Teil der Lösung und werden ihr volles Potenzial erst ausschöpfen, wenn sie mit anderen Werkzeugen der regenerativen Landwirtschaft kombiniert werden.

 
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Bodenaufbau in der Marktgärtnerei: Welche Werkzeuge haben wir in der Praxis?